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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 55

1911 - Leipzig : Freytag
55 gemacht und besiedelt, hat begonnen, die ungemein reichen Bodenschätze auszu- nutzen, und infolgedessen einen Handel und Verkehr entwickeln können, der den der größten europäischen Staaten übertrifft. 3. Staatliche Gliederung. Die Union ist eine Bundesrepublik, die aus 49 Staaten, dem Bundesdistrikt Kolumbia und den drei auswärtigen Territorien Alaska, Portoriko (î) und Hawaii besteht und in ihrer Verfassung der Schweiz ähnlich ist. Ander Spitze steht ein alle vier Jahre neu gewählter Präsident, die Verwaltung wird durch den Kongreß (é), eine Versammlung der von den Staaten gewählten Abgeordneten, ausgeübt. Bezüglich der inneren Verwaltung haben die Staaten vollkommene Selbständigkeit. Als Territorien bezeichnet man solche Ge- biete, die noch dünn bevölkert sind und deshalb unmittelbar unter der Bundes- regierung stehen. a) Die Atlantischen Staaten. 1. Lage und Bodenbeschaffenheit. Die Atlantischen Staaten der Union haben den Vorzug, daß sie am nächsten an Europa liegen, und zwar gerade dem hoch- entwickelten Westeuropa gegenüber. Dazu kommt, daß die Küste im einzelnen vielfach ge- gliedert, an manchen Stellen zu Fjorden aus- gezackt und deshalb reich an Hafenbuch- ten ist. Zwar legen sich die Alleghanies als ein Verkehrshindernis breit vor die Küste, aber ander- seits sammeln sie die Niederschläge an ihren Höhen und geben deshalb einer großen Zahl von Flüssen die nötige Wasserfülle, die deshalb trotz ihrer Kürze doch für die Schiffahrt zu gebrauchen sind. Außerdem birgt der Boden gerade an diesem Gebirge die größten Schätze von Eisen und Kohlen, so daß leicht Industrie ent- wickelt werden konnte. 2. Staatliche Einteilung. Darum sind hier die blühendsten und größten Staaten der Union entstanden, die mit ihrem Handel und ihrer Industrie den ersten Platz nicht nur in Amerika, sondern auch auf der ganzen Erde einnehmen. In dem Staate Massachusetts (mäszätschüszets) ist die Stadt Boston (sprich: bostn) der Hauptsitz der amerikanischen Wissenschaften, aber auch eine wichtige Handels- und Hafenstadt. Sie gehört zu den ältesten Städten der Union und spielte bereits in dem Unabhängigkeitskriege 1775 eine Rolle. Der Staat New-York (nju jôrk) hat sich besonders deshalb sehr günstig entwickeln können, weil er durch den Hudsonfluß (Fig. 20) eine gute Verbindung mit dem Hinter-

2. Für die unteren Klassen - S. 90

1897 - Leipzig : Freytag
90 Europa. Bewohner ausmachen, außerdem Magyaren, Romanen und Juden. Die Mehrzahl der christlichen Bewohner gehört der römisch-katholischen Kirche an. Das 625 Tausend qkm große Land ist ziemlich dicht bevölkert, nament- lich in den industriellen Gebieten nördlich der Alpen und in Böhmen und Mähren. faffun Durch die Verschiedenartigkeit der Bewohner ist die Begründung eines ' einheitlichen Staates sehr erschwert worden. Die heutige Verfassung der österreichisch-ungarischen Monarchie besteht seit dem Jahre 1867. Diese ist zusammengesetzt aus zwei nach Verfassung und Verwaltung gesonderten Staaten: Österreich oder Cisleithanien und Ungarn oder Transleithanien. Die Reiche sind geeint durch die Person ihres Herrschers, der daher die Titel Kaiser oon Österreich und König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und die gemeinsame Vertretung nach außen. Der jetzige Kaiser stammt aus dem Hause Habsburg-Lothringen. §134. Dem österreichischen Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen Staaten. Gewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich, dann die Herzogtümer Salzbn r g, Steter in a r k, K ü r n t e n und K r a i n, serner die gesürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz im Süden das Küstenland. Weiter kommt dazu das schon ans der Balkanhalbinsel gelegene Königreich Dalmatien, dann die Länder der böhmischen Krone, nämlich das Königreich Böhmen, die Mark- grasschaft Mähren und das Herzogtum Schlesien, sowie das Königreich Galizien und das Herzogtum Bukowina im Norden und Osten der Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich Ungarn selbst, zu dem anch das ehemalige Großfürstentum Siebenbürgen gehört, und ferner das vereinigte K ö n i g r e i ch K r oati e n und S l a v o n i e u. Seit 1878 stehen auch die türkischen Provinzen Bosnien und die Herzegowina als Reichsland unter österreichisch-uugarischer Verwaltung. Flächeninhalt Einwohner Millionen Hauptstadt 1. Kaiserreich Österreich..... 300 000 24 Wien 2. Königreich Ungarn...... 325 000 17v, Ofenpest 3. Bosnien und Herzegowina unter österr.-unq. Verwaltung . . . 50 000 17^ Sarajewo Gesamte Monarchie . . . «75 000 423/4

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 106

1896 - Leipzig : Freytag
106 Europa. König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und die gemeinsame Vertretung nach außen. Beide Reiche siud konstitutionelle Monarchieen. Die Gesetzgebung liegt in Österreich dem Reichsrat, in Ungarn dem Reichstag ob. Geographisch erscheint Ungarn weit einheitlicher als das zerrissene und der Bodengestalt nach vielgegliederte Österreich. Letzteres aber ist schon durch die Überzahl seiner Bewohner mächtiger. Es besitzt 27 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 300000 qkm, während die Länder der ungarischen Krone auf 335000 qkm nur 171/2 Millionen Menschen zählen. § 65. Vereinigt wurden die beiden Reiche schon 1526, als der letzte König Gc- vou Ungarn und Böhmeu starb, und seine Länder als Erbe dem Hanse frfnrt,tc' Habsburg zufielen. Dieses ursprünglich schweizerische Geschlecht der Habsburger herrschte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in dem Herzogtum Österreich, das hervorgegangen ist aus der alten Ostmark des deutschen Reiches, der Markgrafschaft Österreich. Im Lanfe der Jahr- hunderte erweiterte sich diefes Reich durch neue Erwerbungen zu einer an- gesehenen Großmacht. Sein Herrscherhaus trug seit dem 15. Jahrhuudert dauernd die deutsche Kaiserkrone. Der letzte Kaiser des heiligeu römischen Reiches deutscher Natiou war Franz Ii., der bereits dem Hause Habsburg- Lothringen angehörte, das durch die Vermahlung des Herzogs Franz von Lothringen mit Maria Theresia, der letzten Habsburgerin, auf den österreichisch- ungarischen Thron gekommen war. Franz Ii. nahm im Jahre 1804 den Titel Kaiser vou Österreich an und begründete damit die jetzige Monarchie. Das Reich schloß sich mit dem westlichen Teil seiner Länder dem 1815 gegründeten deutschen Buude an, wnrde aber 1866 durch Preußen ge- zwnngen, aus dem Verbände der deutschen Staaten wieder auszuscheiden. Dnrch Verfassuugsstreitigkeiteu im eigenen Lande ging dann 1867 der österreichische Kaiserstaat über in die heutige Doppelmonarchie Österreich- Ungarn, iudem Ungarn politische Selbständigkeit zuerkannt wurde. Staaten. Dem österreichischeu Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen bewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich, dann die Herzogtümer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain, ferner die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz im Süden das Küstenland, sowie das schon aus der Balkanhalbinsel gelegene Königreich Sdalmatten. Weiter find im österreichischen Reichs- rat vertreten die Länder der böhmischen Krone, das Königreich Böhmen, die M a r k g r a f s ch a s t Mähren und das Herzogtum Schlesien, sowie das Königreich Galizien, das bei der Teilung Polens Österreich zufiel, und die Bukowina im Rorden und Osten der Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 89

1896 - Leipzig : Freytag
Die Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Staaten. 89 die Gründung eines deutschen Bundes, der dem Wunsch nach politischer Einheit aber nur wenig genügte. Zu ihm gehörten die ehemaligen Rhein- buudstaateu, Prenßen mit Ausschluß seiner nordöstlichen Provinzen und die deutschen und teilweise die slavischen Kronländer Österreichs. Allein der Bund war nur ein loser Zusammenschluß einzelner Staaten, unter deueu uoch dazu die beiden mächtigsten, Österreich und Preußeu, um das politische Übergewicht stritten. Preußen war dabei durch seine geographisch- ethnographische Stellung entschieden im Borteil. Durch die Gründung des deutscheu Zollvereins arbeitete es überdies der späteren deutschen Einheit in kräftigster Weise vor. Der verderbliche preußisch-österreichische Dualismus wurde durch den Krieg von 1866 beendet, der den Ausschluß vou Österreich aus dem deutschen Bunde zur Folge hatte. Unter der Führung Preußens entstand der norddeutsche Buud, der mit den süddeutschen Staateu ein Schutz- und Trutzbündnis abschloß. Dieses trat bereits wenige Jahre daraus mit dem Kriege von 1870—71 gegen Frankreich in Kraft. Ans dem ruhmreichen Feldzng ging als herrlichster Siegespreis das neue deutsche Reich hervor. Am 18. Jauuar 1871 erfolgte in dem Haupt- quartier zu Versailles die Proklamation König Wilhelms I. von Prenßen zum Deutschen Kaiser. Das neue deutsche Reich ist ein Bundesstaat. Ihm gehören folgende § 58. 26 Staaten an: die Königreiche Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen, die Großherzogtümer Baden, Hessen, Mecklenburg- " !" Sch w er in, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Sachsen-Weimar- E i s e n a ch, die Herzogtümer Anhalt, S a ch s e n - M e i n i n g e n, Sachsen- Koburg und -Gotha, Sachsen-Altenburg, Braunschweig, die Fürstentümer Lippe, Schaumbnrg-Lippe, Waldeck, Reuß jüngere Linie, Reußältereliuie, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarz- burg-Soudershauseu, die freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck und das 1871 erworbene Reichsland Elfaß-Lothringen. Diese Staaten sind sämtlich mit Ausnahme Mecklenburgs, der drei freien Städte und des Reichslandes Elsaß-Lothringen konstitutionelle Monarchieen; in ihnen wird die gesetzgebende Gewalt von dem regierenden Fürsten und der Volks- Vertretung gemeinsam ausgeübt. Das Oberhaupt des Reiches ist als Deutscher Kaiser der König von Preußen. Ihm steht die Entscheidung über Krieg und Frieden, sowie der Oberbefehl über die Armee und die Vertretung des Reiches nach außen zu; in Bezug auf die Gesetzgebung ist er von der Zustimmung der Volksver- tretung und des Bundesrates abhängig. Die Reichsgesetze treten erst in Kraft nach der Annahme derselben dnrch den Reichstag, zu dem das deutsche Volk unter allgemeiner direkter Wahl gegen 400 Vertreter entsendet, und durch den Bundesrat, in dem die Vertreter der Regierungen der einzelnen

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 167

1889 - Leipzig : Freytag
167 ?um Deutschen Reiche gehren auer den Staaten des Norddeutschen Bundes (s. 33.9) noch ganz Hessen. Baden. Wrttemberg. Bayern und Elsa-Lothringen. Die Verfassung des Norddeutschen Bunde wurde in ihren Grundzgen beibehalten; im Bundesrat erhielt Bayern 6, Wrttemberg 4, Baden 3, Hessen 3 (statt frher 1) Stimmen, so da er statt 43 nunmehr 58 Stimmen zhlt. Die Zahl der Abgeordneten stieg von 296 auf 382. jetzt 397. 37. Kaiser Wilhelm im Frieden. 1. Freud' und Leid., Am 16. Juni 1871 zogen die preuischen Sieger festlich in Berlin ein und feierten die Enthllung des Reiterdenkmals Friedrich Wilhelms Iii. im Lustgarten; am '2. September 1873 wurde die Siegessule aus dem Knigsplahe zu Berlin enthllt. Ein freudiges Familienereignis war 54. Der Knigsplatz mit der Siegessule in Berlin. die am 18. Februar 1.878 gefeierte Doppelhochzeit der Enkelin, ltesten Tochter des Kronprinzen, mit dem Erbprinzen Bernhard von Sachsen-Memmgen und der Gronichte, Tochter des Prinzen Friedrich Karl, mit dem Erbgro-Herzoge August von Oldenburg. Am 12. Mai 1879 wurde ihm die erste Urenkelin. Prinzessin Feodora von Sachsen-Meiningen. geborein am 11. ;$urtt 1879 beging er unter allgemeiner freudiger Teilnahme die goldene Hochzeit; am 4. Juni 1880 das Fest der vor 200 Jahren erfolgten Vereinigung des lerzstistes) Herzogtums Magdeburg mit dem brandenburgisch-preuischen Staate. Am 27. Februar 1881 vermhlte sich sein Enkel Wilhelm, unser jetziger Kaiser, mit der Prinzessin Victoria von Schleswig-Holstem; diesen

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 102

1889 - Leipzig : Freytag
102 verwies einmal seine eigenen Minister, die in der Bedrngnis verzweifeln wollten, auf Maria Theresia, die, obwohl eine Frau, in noch grerer Gefahr den Mut nicht verloren habe. 39. Meystens, Portrt der Kaiserin Maria Theresia. Phototypie von Meisenbach, Nach dem siebenjhrigen Kriege entfaltete sie eine erstaunliche Thtig-feit zur Hebuug der allgemeinen Wohlfahrt. Sie schlo die einzelnen Lnder der Monarchie mehr an einander an und suchte sie zu einem ein-heitlichen Staatswesen zu verschmelzen (centralisieren); sie lie ein neues Strafgesetzbuch ausarbeiten mtd nahm sich besonders der Bauern an, indem sie dieselben zwar nicht von der Leibeigenschaft befreite, wohl aber ihnen Schutz gegen Bedrckung durch die Gutsherren verlieh. Handel und Gewerbe

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 145

1889 - Leipzig : Freytag
145 49. Friedrich Wilhelm Iv. (Nach Harper.) namentlich durch einen lngeren Aufenthalt in Italien (1828) vielseitige Anregung; er selbst besa eine angeborene Gabe fr die bildende Kunst und konnte auf diesem Gebiete fr einen Kenner ersten Ranges gelten. Die Kunst fand auch durch ihn rege Frderung (Klner Dom; Denkmal Friedrichs des Groen). Seine Wibegierde er-streckte sich aber auf alle Zweige des geistigen Lebens, er verfolgte die Ent-Wicklung der Litteratur und Wissen-schasten und sah berhmte Forscher gerne in seiner Nhe. Heiter, geistreich und witzig im Verkehre, war er in allen Kreisen des Volkes geliebt und verehrt. Als er 1840 die Regierung bernahm, sagte er in Knigsberg: Bei uns ist Einheit an Haupt und Gliedern, an Fürst und Volk, Einheit des Bestrebens aller Bekenntnisse und Volksklassen nach einem schnen Ziele, nach dem allge-meinen Wohle in heiliger Treue und wahrer Ehre." Er vereinigte die Ab- ^ geordneten aller Provinzen zu einem Landtage, der die Steuern bewilligen und die Gesetze mitberaten sollte. Und bei Erffnung dieses Landtages sagte er mit Josna: Ich aber und mein Hans wollen dem Herrn dienen." 2. Unruhen. Im Jahre 1848 brach in Paris eine neue Revolution aus, die Februarrevolution, infolge deren der miliebig gewordene Brgerknig" Ludwig Philipp entfliehen mute; darauf wurde Frankreich alv Republik erklrt. Diese Vorgnge wirkten auf andere Lnder, wie Italien, sterreich und einige deutsche Staaten, ansteckend. Die deutschen Fürsten hatten nmlich in den Befreiungskriegen ihren Vlkern fr die groen Opfer eine Verfassung versprochen, aufgrund deren dieselben durch gewhlte Abgeordnete an der Gesetzgebung teilnehmen sollten; aber nur wenige Fürsten erfllten dieses Versprechen ganz (z. B. in Sachsen-Weimar 1816, Bayern 1818, Baden 1818, Wrttemberg 1819, Hessen 1820). Die darber entstehende Unzufriedenheit fhrte nun zu manchen Volksaufstnden, und auch in Berlin kam es am 18. Mrz 1848 zu einer Emprung, die in wildem Straenkampfe von dem Heere unterdrckt wurde. Der König wollte aber Frieden mit seinem Volke, zog deshalb die siegreichen Truppen aus Berlin zurck und gab nun dem Lande (1850) eine freisinnige Verfassung, gem deren alle Gesetze von den beiden Kammern, dem Abgeord-netenhause und dem Herrenhause, beraten werden, bevor sie der König genehmigt und verkndigt. Holdermann-Setzepfand t, Geschichtsbilder, Iii. 10

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 67

1887 - Leipzig : Freytag
67 schilderte dem Pyrrhus den Senat als eine Versammlung von Knigen"; die Begegnung mit dem edlen Fabricius, dessen unbeugsame Rechtlichkeit er bewunderte, flte ihm eine noch hhere Meinung von den frher genngge-schtzten Rmern ein. Seinen zweiten Sieg, bei Asculum 279, mute er mit so schwerem Verluste erlaufen, da er ausrief: Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" 2. Von seinen Erfolgen in Italien nicht befriedigt, nahm er gerne eine Aufforderung der Syrakusauer an, ihnen gegen die Karthager beizustehen; er kmpfte in Sizilien anfangs nicht unglcklich, konnte sich aber auf die Dauer nicht behaupten und kehrte auf den erneuten Hlferuf der Samuiter und Lukaner, gegen welche mittlerweile die Rmer siegreich gekmpft hatten, wieder nach Italien zurck. Hier wurde er von den Rmern in der entscheidenden Schlacht von Maleven tum (seitdem Beneventnm genannt) 275 von M' Cnrius Deutatus geschlagen, worauf er nach seiner Heimat zurckkehrte; 272 wurde er in der Stadt Argos, die er berfallen hatte, im Straenkampf gettet. Tarent ergab sich nuu den Rmern, welche die Stadtmauern schleiften und die Flotte wegnahmen. Bald war die Unterwerfung aller andern Völker in Unteritalien vollendet, und die rmische Herrschaft erstreckte sich der ganz Italien. 3. Durch diesen Krieg machten die Rmer neue Fortschritte in ihrer Heereseinrichtung und Kriegfhrung, indem sie auch vom Feinde lernten. Ihre Staatskunst hatte sich gleichzeitig zu einer wohlberechneten Verwaltung der von ihnen unterworfenen Völker ausgebildet. Die Einwohner Italiens standen nicht alle in demselben Rechtsverhltnis zu dem rmischen Staat. Das volle Brgerrecht (mit Stimmrecht) besaen nur die eigentlichen Rmer und die Eiuwohuer derjenigen Gemeinden, denen es besonders verliehen war, auerdem die rmischen Kolonisten. Andere Gemeinden (Muuicipien) hatten bloes Brgerrecht ohne Wahlrecht und verwaltete ihr Gemeinwesen entweder selbst, oder es wurde von Rom aus regiert. Alle andere Gemeinden waren nur Bundesgenossen" der Rmer, hatten im Kriegsfall Hlfstruppen zu stellen, waren aber sonst in der Verwaltung ihres Gemeinwesens im abhngig. Diese Zersplitterung des Ganzen in einzelne Gemeinden sowohl, als die Schonung ihrer Eigenart sicherten den Verband der italischen Vlker-schaften unter rmischer Oberhoheit. Die rmische Brgerschaft wurde durch die Waffenerfolge auch in ihrem Wohlstand gefrdert (es wurde das erste Silbergeld geprgt), und die seither unansehnliche Stadt zeigte allmhlich ein schneres Aussehen; dagegen war die Lebensweise noch von alter Einfachheit. Whrend jedoch einerseits die lateinische Sprache sich in Italien verbreitete, wurde es in Rom bei den hheren Stnden mehr und mehr blich, die griechische Sprache sich anzueignen. 5*

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 310

1887 - Leipzig : Freytag
310 Belgier, die auch in Sprache und Art von den protestantischen Hollndern verschieden sind (. 116, 4), wollten sich von Holland trennen und einen eigenen Staat grnden. Dies gelang nach einem Aufstand zu Brssel im 1830 August 1830, dem ein ernster Kampf folgte, mit franzsischer Hlfe. Die Volksvertretung der Belgier der Nationalkongre whlte den Kobur-gischeu Prinzen Leopold zum König der Belgier". Er regierte als i8sleopold I. segensreich bis 1865. Sein Nachfolger ist sein Sohn Leopoldll. Die neuen Verhltnisse wurden durch die fnf Gromchte gutgeheien; der König von Holland willigte erst spter in die Lostrennung des fabrikreichen Belgien. 3. Eiue weitere Folge der Julirevolution war eine Erhebung der 1830 Polen, welche im Nov. 1830 versuchten sich wieder von Rußland frei zu macheu. Allein Kaiser Nikolaus erklrte sie fr Rebellen und lie ein starkes Heer unter Diebitsch in das Land rcken. Sie wehrten sich tapfer, aber i83ivergeblich. Ihre Niederlage bei Ostrolenka 26. Mai 1831 fhrte dazu, da Polen dem russischen Reiche als ein untrennbarer Teil ebenso wie das polnische Heer dem russischen einverleibt, also vollstndig in eine Provinz verwandelt wurde. Doch erhielt das Land einen eigenen Statthalter. Viele 184 Polen verlieen die Heimat; manche wagten 1846 nochmals einen Ausstand, 184? infolge dessen der kleine polnische Freistaat Krakau 1847 zu sterreich geschlagen wurde. 4. Auch die Schweiz blieb von den franzsischen Vorgngen des 1830 Sommers 1830 nicht unberhrt. In den 22 Kantonen, die nach der Ver- faffung von 1815 einen Staatenbund bildeten, herrschten die Vornehmen (Patrizier) und die Städte der die Bevlkerung des Landes, so da manche Unzufriedenheiten entstnde!?. Im Kanton Basel wurde ein frmlicher Krieg 1833 gefhrt, dessen Ergebnis 1833 die heute noch bestehende Trennung in die zwei Halbkautoue Basel-Stadt und Basel-Land war. Kaum 10 Jahre spter wurde die Schweiz durch die Aufhebung der Klster im Aargau und. in der Folge durch die Abneigung vieler Kreise gegen die mchtigen Jesuiten so erregt, da die katholischen Kantone (Luzern u. a.) den sog. Sonder-i84s bnnd 1845 schlssen, der von den brigen bekmpft wurde. General i84?Dnfour schlug 1847 den Sonderbund; die Jesuiten wurden vertrieben, und das Land gab sich eine neue Verfassung, welche etwaige Sonderbundsgelste nicht aufkommen lt. Aus dem Staatenbund wurde eiu Bundesstaat, an dessen Spitze sieben Männer stehen: der Bundesrat. Einer derselben ist der Bundesprsident. Die Bevlkerung ist im Nationalrat (ein Mitglied auf 20 000 Einwohner) vertreten, die Kantone im Stnderat (zwei Mitglieder auf einen Kanton). Beide zusammen heien die Blindes-Versammlung. Bern ist Bnndesstadt. Die Vergleichimg dieser Verfassung mit der amerikanischen (. 143,2) und mit der jetzigen deutschen Reichsverfassung

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 319

1887 - Leipzig : Freytag
319 bilden die 25 deutschen Staaten ein Reich unter der Fhrung des Knigs von Preußen, als erblichen Kaisers und Oberbefehlshabers aller deutschen Heere im Krieg. Die Verfassung des Reiches bertrgt die Gesetzgebung dem sog. Bundesrat, der aus den Vertretern der Einzelstaaten besteht und vom Reichskanzler geleitet wird, und dem Reichstag, der aus Volkswahlen hervorgeht und ungefhr 400 Mitglieder zhlt (auf etwa 100 000 Einwohner ein Abgeordneter). Das deutsche Heer betrgt in Friedens-zeiten der 400 000 Mann, einen auf 100 Einwohner. 4. Wie bisher der deutsche Kaiser fr die Erhaltung des Friedens von Europa und fr den allseitigen Ausbau des Reiches in der Gesetzgebung, in der Sorge fr alle bedrftigen Kreise der Bevlkerung, in der Hebung des Handels und Verkehrs, in der Pflege der Kunst und Wissenschaft, in der Beschtzung deutscher Ansiedelungen in fernen Teilen der Erde erfolgreich gewirkt hat, darin liegt eine Erfllung des in der Proklamation an das deutsche Volk enthaltenen Gebetes: Gott wolle ihm verleihen, allezeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohl-fahrt, Freiheit und Gesittung". . 172. Allgemeine Kutturzustnde der Neuzeit. Werkehrsverhttnisse. Naturwissenschaften. 1. Neben zahlreichen Umwandlungen der staatlichen Verhltnisse zeigen sich bei allen hher stehenden Vlkern der Erde in den letzten 400 Jahren groartige Erscheinungen in den brigen Lebeusgebieten, welche man unter der Bezeichnung Kultur" zusammenfat. Dahin gehren neben allen Neuerungen, welche den Verkehr der Völker erleichtern und den Handel befrdern, die Fortschritte im geistigen Leben, welches sich in Wissenschaft und Kunst, in Litteratur und Religion bethtigt. 2. Schon die Auffindung des Seewegs nach Ostindien mute dem Handelsverkehr eine neue Richtung geben und die Bedeutung der Handelsstdte in Italien und im deutschen Norden (Hansa) vermindern, während England vorzugsweise als Vermittler der Erdteile-die berseeischen Erzeugnisse aus den sernen Kolonien einfhrte. Aber auch andere Vlker-entwickelten eine erneute Thtigkeit, zumal seit die Kraft des Dampfes auf die Verkehrsmittel zu Waffer und zu Lande angewendet wurde. Dampf-schiffe und Eisenbahnen haben die Beziehungen der Völker vllig ver-ndert und der Gewerbflei hat durch Maschinen und Fabriken eine Umgestaltung erfahren, die sich nicht nur in der Groartigkeit der Unter-nehmungen, sondern auch in der Entstehung eines neuen Standes der
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